Montag, 30. Januar 2012

Boatcarping - ein Stück näher am Fisch

Um eines gleich vorweg klarzustellen...ich bin kein "Gesellschaftsmuffel" oder"Einzelgängertyp"...sollte das also in den nachstehenden Zeilen den Anschein machen dann........naja eh scho wissen!!! ...wie gesagt, ich bin kein Einzelgängertyp....außer  wenns ums Angeln geht, da wage ich nun zu behaupten das ich nicht gerade der jenige bin der große Menschenansammlungen, ein "dichtbesiedeltes" Seeufer oder ähnliches sucht!! Das rührt vielleicht daher das ich schon einmal zu oft an einem Gewässer die Jahreskarte hatte und dann vor lauter Tageskartenfischer keinen Platz bekamm. Oder die Standartsituation die sich ergibt wenn man am Ufer auf Badegäste trifft.  Somit denke ich muss ich nicht weiter erklären warum ich seit geraumer Zeit meine Fischerei "aufs" Wasser verlegt habe und mich lieber Muttersehlen allein an einen Schilfgürtel hänge statt mit Badegästen, Aufsehern und Partyfischern herumzuärgern...oder vielleicht auch sie mit mir...man weiß es nicht....


...da ich zum damaligen Zeitpunkt noch kein Boot, in einer komfortablen Größe...und damit meine ich nicht komfortabel zu transportieren sondern komfortabel um darauf mitten am See ein Wochenende zu verbringen, besas....habe ich die Idee geboren mein 2,70m Schlauchboot mit einer Liege und meinem Tackle auszustatten und darauf an meinem Kärnter Stammgewässer  auf Angriffsstellung zu gehen!!....


Mit dem 1,80er Plastimo als Beiboot gings an einen Schilfgürtel den ich schon lange Zeit zuvor immer angefischt habe. Durch ein paar Verknotungen mit dem Schilf und einem kleinen Anker war die Gurkn auch schon gesichert und lag stabil im Wasser um darauf mehrere Tage verweilen zu können! Ich versuchte es an den selben Spots wie immer  jedoch waren sie diesmal nicht 200m vom Swim entfernt sondern nur 20m.  Ich fischte wie immer, mit ganz normaler Inline-Montage, Split linx von aquaborne und durch die extreme Seerosen- und Schilfdichte kommt an diesem Wasser eigentlich nur Snag-Cord als Vorfachmaterial zum Einsatz (kleiner Tipp für die Anfänger unter euch: wenn ihr Snag-Cord als Vorfachmaterial verwendet, reibt es zuvor anständig mit Knetblei ein damit es sich zu 100% an den Gewässergrund schmiegt, dies würde ich bei geflochtenen Materialien generell empfehlen).


Die Nacht brach herein und ein unglaubliches Schauspiel bot sich mir...so direkt neben dem Schilf: ich war mittendrin in einer Universumfolge über unsere heimischen Wasservögel...zumindest fühlte es sich so an!! Alles zwittscherte und schnatterte rund um mich, die ganze Nacht lang...es war als würde man mitten in einem Vogelnest schlafen. Großartig!!! Nachdem ich in meiner Funktion als Hobby-Ornithologe auf meiner Liege, welche quer am Schlauchboot lag einschlief, durchbrach das nächtliche (man beachte "nächtliche") Vogelgezwitscher ein heller Dauerton meines RX Digital. Schnell merkte ich das dies keiner der 0815 Standard-Runs war....da der Fisch sofort unters Schilf zog blieb mir nichts anderes übrig als im Schein des Vollmondes, mein Beiboot zu verlassen und mich ins hüfttiefe Wasser nahe des Schilfgürtels zu stellen um meinem gelben (später stellte sich heraus das er mehr braun war als gelb) Kontrahenten sicher landen zu können.


es war traumhaft...
...doch das dieses Zuckerschlecken (top-kulisse, schöne fische, ruhe...)  ein jehes Ende nehmen musste war vorherbestimmt...und wurde mir dann verdeutlicht als die ersten Anzeichen des Cumulonimbus hereinzogen!! Wind und Wellen drückten mich immer heftiger zum Schilfgürtel. Man glaubt es kaum aber wenn man mit seinem Boot 200m weit vom Ufer entfernt angebunden steht bringen auch Wellen in der größe von 30cm das Rosetterl zum zucken!!!! Aber die Frage "Ob es schlau wäre abzubrechen...oder nicht?!?"....stellte sich mir nicht da ich ja eigentlich noch in den Erinnerungen der Stunden zuvor schwelgte.


...was sich im nachhinein jedoch als Fehler erwies...
Sturm, Hagel, Blitze, Regengüsse und der Groll des Donners fegten über meinen Kopf hinweg und waren nur durch die hauchdünne Plane, welche ich über die Liege gespannt hatte und an der ich mich mit eisernem Überlebenswillen festkrallte, getrennt. Ich übertreibe nicht wenn ich behaupte das ich noch nie so um mein Leben bangte als in diesen 1,5Stunden. Das Boot füllte sich mit Wasser da es wie aus Eimern schüttete und ich bugseitig durch den enormen Wellengang stetig Wasser schöpfte. Dieses Szenario bot sich mir geschlagene 1,5Std was einem aber wie 5Std vorkommt wenn man darauf wartet das es zu Ende geht!!!


Das Video entstand als sich das ganze Debakel dem Ende zu neigte und ich nur mehr eine Hand brauchte um meinen Wetterschutz festzuhalten!!

Alles in allem war meine erste Schlauchbootsession ein voller Erfolg auch wenn ich die letzten Stunden mit Sturm, Unwetter und Gewitterambiente nicht mitgebucht habe!!

...stay purple....Wiggal

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